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08.10.2025

DVGW-Arbeitsblatt W 249 ergänzt um Vanadium- und Blei

DVGW-Arbeitsblatt W 249

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) hat als führender technisch-wissenschaftlicher Verein im Gas- und Wasserfach die überarbeitete Auflage des Arbeitsblatts W 249 (A) "Entfernung relevanter Schwermetalle in der zentralen Wasseraufbereitung" vorgestellt, das ab September 2025 gültig ist.

Das Arbeitsblatt ist Teil des umfassenden DVGW-Regelwerks, das seit über 165 Jahren technische Vorgaben für eine sichere und zuverlässige Versorgung gibt und ein unverzichtbares Instrument zur Gewährleistung höchster Trinkwasserqualität ist.

Es dient als fundierte Grundlage für die Entscheidung, welche Verfahren zur Entfernung von Nickel, Uran, Vanadium, Blei und Arsen im Trinkwasser einsetzbar sind.

Welche Neuerungen bringt die aktuelle Fassung mit sich?

Das neue Arbeitsblatt löst die Vorgängerversion aus dem Jahr 2012 (DVGW W 249:2012-07) ab und berücksichtigt aktuelle Herausforderungen sowie wissenschaftliche Erkenntnisse. Eine der wesentlichsten Neuerungen ist die Berücksichtigung von Vanadium und Blei als relevante Schwermetalle im Kontext der Trinkwasseraufbereitung. Darüber hinaus wurden im informativen Anhang Hinweise zur Entfernung von Chrom ergänzt und die neuen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung sowie die Trinkwasserleitwerte integriert.

Durch die Aufnahme der Schwermetalle Blei und Vanadium in das Regelwerk wurde eine bestehende Wissenslücke geschlossen, wodurch die betroffenen Wasserversorger bei der Wahl des geeigneten Aufbereitungsverfahrens unterstützt werden.

Vanadium und Blei im Fokus

Vanadium ist ein ubiquitäres Spurenmetall, das in höheren Konzentrationen als krebserzeugend eingestuft ist. Obwohl die Trinkwasserverordnung derzeit keinen spezifischen Grenzwert für Vanadium festlegt, hat das Umweltbundesamt einen toxikologisch begründeten Leitwert von 4 µg/l mit einem Maßnahmenhöchstwert von 20 µg/l festgelegt. Blei ist ebenfalls toxikologisch relevant, kann bioakkumulieren und insbesondere bei Ungeborenen, Säuglingen und Kleinkindern das Nervensystem schädigen sowie die Blutbildung und die Intelligenzentwicklung beeinträchtigen. Die Trinkwasserverordnung sieht für Blei einen Grenzwert von 10 µg/l vor, der ab 2028 auf 5 µg/l gesenkt wird. Um mögliche Konzentrationszunahmen im Verteilungsnetz und in den Installationen zu kompensieren, wird für beide Schwermetalle empfohlen, am Ausgang des Wasserwerks die Hälfte des Grenzwertes einzuhalten, um negative Auswirkungen für Mensch und Umwelt zu vermeiden.

Wie können die beiden Schwermetalle aus dem Wasser entfernt werden?

Für die effiziente und gezielte Entfernung der neu hinzugekommenen Metalle, Vanadium und Blei, hat sich das Adsorptionsverfahren mit Eisenhydroxid-Granulat als eines der Verfahren der Wahl erwiesen. Beide Schwermetalle zeigen eine hohe Affinität zu Eisenhydroxid-Oberflächen, was eine selektive Bindung an die Adsorbentien ermöglicht. Festbett-Adsorptionsverfahren bieten hierbei entscheidende Vorteile: Bei korrekter Auslegung ermöglichen sie lange Laufzeiten bei gleichzeitig hoher Betriebssicherheit und geringem Wartungsaufwand. Die erzielbare Adsorptionskapazität hängt dabei von den Eigenschaften des Adsorbens und der spezifischen Rohwasserzusammensetzung ab.

DVGW setzt Maßstäbe für die Zukunft der Wasseraufbereitung

Mit der Neuauflage des Arbeitsblattes W 249 bekräftigt der DVGW sein Engagement für die öffentliche Gesundheit und eine zukunftsfähige Trinkwasserversorgung. Das Regelwerk bietet Wasserversorgern und Fachleuten praxistaugliche und wissenschaftlich fundierte Anleitungen, um die Einhaltung strenger Qualitätsstandards auch in Bezug auf Vanadium und Blei sicherzustellen. So kann zusätzlich zur Arsenentfernung in der Wasseraufbereitung auch die zuverlässige Entfernung von Blei und Vanadium sichergestellt werden.

Das Arbeitsblatt DVGW W 249 (A) ist über die Website des DVGW, im Onlineshop der wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH sowie bei DIN Media erhältlich.

Sie beschäftigen sich mit der Entfernung von Vanadium und Blei im Trinkwasser?

GEH Wasserchemie stellt mit GEH® – Granuliertem Eisenhydroxid – ein etabliertes Adsorptionsmaterial zur Verfügung, das in zahlreichen Projekten erfolgreich eingesetzt wird. Ergänzend bieten wir die GEH-Anlagenberatung zur Auswahl und Auslegung geeigneter Verfahren sowie den GEH-Performance-Check zur Bewertung bestehender Systeme an. Auf diese Weise können Lösungen praxisnah geplant und zuverlässig umgesetzt werden.

Für weitere Informationen steht Ihnen GEH Wasserchemie gerne zur Verfügung.